Bürgermeister Finsens Haus lag im südlichsten Teil Sonderburgs, überstand die Bombardierung aber relativ glücklich. Eine Granate schlug zwar durch sein Büro und durchdas Kinderzimmer, und hinterließ das Haus mit einer zerstörten Ecke und ohne eine einzige intakte Fensterscheibe. Aber das Haus geriet nicht in Brand und die Schadenschätzung war mit ihren260 Rthlr. im unteren Bereich. Als dänischer Beamter konnte Finsen nach dem preußischen Einmarsch in die Stadt im Juni 1864 nicht in die Stadt zurückkehren, und für den Empfang der Entschädigung, die in Mark ausgezahlt wurde, unterzeichnete ein Vertreter.

In seinen Briefen an seine Frau, die nach Kopenhagen gereist war, berichtete er unter anderem regelmäßig über den Zustand ihres Hauses.

Am 7. April: Unser Haus bekam gestern eine Granate durch das Wohnzimmer, das Esszimmer und die Küche; es existiert  keine unbeschädigte Fensterscheibe im Haus mehr. 

Freitag, 8. April: … Die Granate war nicht durch das Wohnzimmer gegangen, sondern durch das Kinderzimmer in den Flur und mein Büro; sie zerschlug den Eckschrank mit dem Kinderspielzeug völlig…. 

Samstag 16. April: … Ich übermittle Dir  … einen Gruß von unserem Haus, das ich heute Nachmittag besuchte und das nicht sonderlich gelitten hat seit dem Einschlag der Granate, von der ich Dir 2 Stücke geschickt habe. Das Haus hat in der Folge keine weiteren Granateneinschläge erhalten, aber die Ecke ist fast völlig zerstört und das letzte Fach Fenster mit Rahmen und allem, und ein Stück Wand von der halben Breite eines Fensterflügel ist vollständig herausgestoßen.

  • Slotsgade 21-23
    Slotsgade 21-23